Wenn ich mit einer Situation nicht zufrieden bin, versuche ich, sie zu ändern. Ich schaue genau hin, worin diese Änderung sinnvollerweise bestehen könnte, um eine echte Verbesserung zu erwirken. Veränderungen zum Guten sind immer konstruktiv und nicht immer ist es der direkte Weg, der uns ans Ziel führt.
Meckern hat jedenfalls noch nie jemanden weiter gebracht, anpacken dagegen schon. Dabei habe ich schon früh gelernt, dass halbe Sachen mir nicht liegen. Ich tue Dinge gern aus vollem Herzen. Dies gilt beruflich ebenso wie privat.
Das Fundament meiner politischen Arbeit ist die Wertschätzung. Der achtsame Umgang mit Menschen, die Erkenntnis des Wertes der Natur und der Umwelt, die Verantwortung für unsere Gegenwart sowie die Zukunft der nachfolgenden Generationen haben mich letztlich zu den Grünen gebracht.
In der Grünen Landtagsfraktion bin ich Sprecher für Pflegepolitik sowie Senior*innenpolitik. Die Lösung des Pflegenotstands und der Umgang unserer oft gnadenlosen Leistungsgesellschaft mit denen, die genug geleistet haben, wird in jedem Fall richtungweisend für unser Zusammenleben in der Zukunft.
Als Fachkrankenpfleger für Intensivmedizin kann ich auf meine beruflichen Erfahrungen zurückgreifen und weiß, dass den Problemen der professionellen Pflege die fehlende Wertschätzung seitens der Gesellschaft zugrunde liegt. Nicht angemessene Gehälter, also der schlechte Verdienst im Pflegeberuf, ist nur ein Aspekt. Professionelle Pflege ist viel mehr als alleinige Assistenz von Ärzt*innen, wird aber nach wie vor genau so aufgefasst. Jene mangelnde Wertschätzung beginnt bei den Ausbildungsinhalten, die Kolleg*innen den Schüler*innen gleichsam nebenbei vermitteln sollen und spiegelt sich am Ende im gesellschaftlichen Ansehen wider.
Der Erfolg einer Therapie, das Wiedererlangen von Lebensqualität und die möglichst umfangreiche Genesung der Patient*innen hängt insbesondere von guter und professioneller Pflege ab. In diesem wichtigen und qualifizierten Beruf halten es meine Kolleg*innen durchschnittlich nur acht Jahre aus – nicht wenige verlassen die Kliniken vollkommen ausgebrannt und am Ende ihrer Kräfte. Gehör verschaffen sich jene, die mit einer Stimme laut und deutlich Forderungen formulieren. Genau deswegen setze ich mich für die überfällige Schaffung einer Pflegekammer in Bayern ein.
Mit einer steigenden Lebenserwartung in der Bevölkerung wollen immer mehr SeniorInnen zu Recht – so gut es möglich ist – am öffentlichen Leben und am Miteinander ihrer Lebensgemeinschaften teilhaben. Dafür brauchen sie oft Hilfe, manchmal professionelle Unterstützung und häusliche Pflege.
Die Antwort der Staatsregierung auf drängende Probleme ist ein symbolisches Taschengeld, welches die zu Pflegenden unter nahen Personen aufteilen können. Wir brauchen Barrierefreiheit, ausreichend mobile Pflege und eine echte Unterstützung für die, die ihre Angehörigen zu Hause betreuen wollen. Eine Bekämpfung der Symptome und nicht der Ursachen unseres Pflegenotstands in Bayern und ganz Deutschland, wie es die Koalition von CSU und FW betreiben, werde ich in der kommenden Legislaturperiode immer wieder aus vollem Herzen widersprechen und konstruktive Vorschläge einbringen.