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Ökologie

Schützen, was uns wertvoll ist

Als leidenschaftlicher Naturentdecker und -genießer bin ich viel und gerne draußen unterwegs. Wegen unserer unvergleichlichen Bergwelt bin ich aus München ins Oberland gezogen. Aus eigener Erfahrung und Anschauung sehe und höre und spüre ich jedoch, wie sich die Natur um uns herum unaufhaltsam verändert.

Es wird leiser, weil die Insekten fehlen. Nicht nur im letzten Sommer haben wir alle bereits einen Vorgeschmack auf das bekommen, was unaufhaltsam voranschreitet: es wird wärmer.
Winter ist nicht mehr gleichbedeutend mit meterhohem Schnee, der Sommerhitze ist nicht mehr durch den Sprung in den nächsten Badesee zu trotzen. Frühling und Herbst werden zunehmen zu den Zeiten der Überschwemmungen und verheerenden Stürme. Wir sind die erste Generation, die die Auswirkungen der Klimakatastrophe zu spüren bekommt und die letzte, die ihre Folgen für die Zukunft einigermaßen erträglich halten könnte. Doch dazu müssen wir jetzt gemeinsam entschlossen handeln: raus aus der Kohle, Mobilität neu denken, den Mythos des unendlichen Wachstums entzaubern, Gewohnheiten auf den Prüfstand stellen, Energie sauberer gewinnen.

Angesichts des Handlungsbedarfes ist das Festhalten an der sinnlosen 10 H-Regel durch nichts zu rechtfertigen.

Während wir noch über die Begrenzung der Betonflut diskutieren, sind viele Tier und Pflanzenarten, die uns immer selbstverständlich erschienen, akut vom Aussterben bedroht, weil ihnen die Lebensräume buchstäblich weggewalzt werden. Wenn wir den Artenschutz nicht beherzter auf die politische Agenda setzen, kennen unsere Kinder und Enkel Igel bald nur noch aus Erzählungen. Es darf uns nicht egal sein, wenn bei der Produktion vermeintlich günstiger und allzeit verfügbarer Lebensmittel unsere Lebensgrundlagen durch immer neue und immer mehr Ackergifte unwiederbringlich zerstört werden. Das kommt uns am Ende teuer zu stehen. Jedem*r einzelnen von uns und denen, die nach uns mit den Resten unserer Erde irgendwie zurechtkommen müssen. „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt!“ ist der Grundsatz grüner Politik und der rote Faden, der eigentlich die vernünftigen Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit liefert.

Global denken und lokal handeln: jede*r von uns kann sich einsetzten, um das zu erhalten, was wir lieben. Unser Konsum beeinflusst unsere Müllberge, unser Reiseverhalten hat Auswirkungen auf das Klima, unsere Freizeitgestaltung bestimmt über Wohl oder Wehe unsere Alpenlandschaft. Skischaukeln werden nur gebaut, wenn sie Profit versprechen. Der Alpenplan beispielsweise wird nur zur Disposition gestellt, wenn es genügend Menschen gibt, die ein kurzfristiges Vergnügen über den Lebensraum der Birkhühner zu stellen bereit sind.

Das Erfolgsmodell der Nationalparke Bayerischer Wald und Berchtesgaden sollte uns eindrucksvoll bewiesen haben, wie gut die Interessen von Mensch und Natur zusammengebracht werden können. Die regionale Wirtschaft lebt gut vom Schutz der Natur, die Flora und Fauna erholt sich zusehends, die Natur schafft sich ihre Lebensräume ohne Eingriffe und Zugriffe von Menschen. Währenddessen werden im Steigerwald alte Buchen gefällt und das Ammergebirge von immer weiteren Straßen durchschnitten. Wir brauchen in Bayern den dritten und auch den vierten Nationalpark.

Gemeinsam mit der grünen Landtagsfraktion werde ich mich in den kommenden Jahren nach Kräften auch den drängenden ökologischen Problemen Bayerns widmen und den Finger immer wieder in die Wunden legen, die andere nicht wollen.