Ein Thema hält die Nation in Atem: die exorbitanten Fotokosten des Ministerpräsidenten!

Fast 20-mal mehr als sein Vorgänger. Und das, obwohl professionelle Auftritte in den Sozialen Medien doch erwiesenermaßen keine Rolle spielen.Die Oppositionsfraktionen sind zweifellos außer sich vor Empörung: Endlich haben sie wieder etwas, worüber sie sich so richtig aufregen können!

Natürlich sind die Zeitungen auch Feuer und Flamme für dieses sensationelle Thema. Gibt es gerade etwa wichtigeres zu berichten?Wer braucht schon fundierte Analysen und Berichte über tatsächliche politische Herausforderungen?

Ja, empören wir uns unbedingt so lange es geht über diese fesselnde Fotogeschichte, anstatt uns mit solchen Kleinigkeiten wie dem Aufstieg der rechtsextremen AFD zu befassen. Was für eine verschwendete Zeit wäre es doch, sich mit den eigentlichen Bedrohungen für unsere Gesellschaft auseinanderzusetzen!

Schon morgen erwischt man vielleicht den Verkehrsminister auf einem Lastenrad oder, Gott bewahre, die grüne Außenministerin am Flughafen! Dann schwappt die Empörungs-Welle wieder von der anderen Seite über und es gibt ein neues Top-Thema!

Liebe Kolleginnen und Kollegen, bitte setzen Sie Ihre Prioritäten weiterhin auf die wirklich wichtigen Dinge - nämlich die sensationelle Welt der billigen Wut! Wer braucht schon eine verantwortungsvolle Politik, wenn man sich auch einfach aufregen kann?

Genau dieses gegenseitige Bashing ohne Inhalte macht die AfD stark. Wir brauchen jetzt den Zusammenhalt aller demokratischen Fraktionen und den politischen Streit in der Sache!

Denn egal wie viel Geld wir ausgeben, mit Photoshop werden wir die AfD nicht aus dem Parlament bekommen.

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